Es ist schon erstaunlich wie eine Vielzahl von Investoren Entscheidungen treffen. Insbesondere Investitionen in Aktien werden oftmals zu unüberlegt und spontan getätigt. Der Grund: Es existiert keine durchdachte, auf Kenntnissen und Erfahrungen basierende Strategie oder aber diese wird einfach nicht diszipliniert umgesetzt.
Nach unserer Erkenntnis sind Investoren ohne Strategie und Disziplin den jeweiligen Stimmungen und Nachrichtenlagen (aktuell z.B. „Handelskrieg“, „Entwicklung Inflationsrate“) hoffnungslos ausgeliefert. Die durch solche Ereignisse ausgelöste spontane Antwortsuche auf Grundsatzfragen dokumentiert das Dilemma. Dieser Umstand ist auch einer der Gründe, warum es phasenweise immer wieder zu irrationalen Unternehmensbewertungen kommt. Es gibt eben nicht den effizienten Markt, sondern viele, teilweise „ineffiziente“ Marktteilnehmer mit den unterschiedlichsten Motivationen und Wissensständen.
Deswegen gilt: Wer dauerhaft erfolgreich investieren will, braucht eine Strategie. Sie gibt einem Anleger Orientierung und damit Sicherheit. Eine gute Strategie beinhaltet einen klaren Investment-prozess und beschert Investoren nachvollziehbare Ergebnisse. Zu dieser Nachvollziehbarkeit gehört die Erkenntnis, dass auch die beste Anlagestrategie Schwächen hat – ja Schwächen haben muss. Die Tatsache, dass die Zukunft für alle Marktteilnehmer ungewiss ist, führt zwangsläufig zu abweichenden Entwicklungen einer Strategie zu seiner Benchmark oder zu den gesteckten Zielsetzungen. Diesem unvermeidbaren Faktum kann nur mit einem klaren Erwartungsmanagement begegnet werden: Was kann die Strategie und was kann sie eben nicht? Welche Stärken und welche Schwächen hat sie?
Anleger, die noch ohne Strategie agieren, sollten dies umgehend ändern. Hierbei ist zu bedenken, dass eine Strategie immer auf einen langfristigen Anlagehorizont abstellt. Sie muss also nicht nur im aktuellen Marktumfeld funktionieren bzw. durchgehalten werden, sondern deutlich darüber hinaus. Ein Blick auf vergangene Börsenentwicklungen schadet hierbei sicherlich nicht. Auch die Berücksichtigung übergeordneter volkswirtschaftlicher Zusammenhänge ist in diesem Kontext zu empfehlen.
Alternativ kann man sich natürlich auch Strategien anderer Investoren bedienen. Dies eröffnet sogar zusätzlich die Möglichkeit verschiedene Strategien parallel zu verfolgen. Wichtig hierbei ist aber, dass diese Fremd-Strategien trotzdem verstanden sein müssen, damit sie auch über die jeweiligen „strategiebedingten“ Schwächephasen hinweg mit einem guten Gefühl durchgehalten werden.
Disclaimer:
Der obige Kommentar gilt nicht als Finanzanalyse und spiegelt lediglich die Meinung des Verfassers wieder. Insbesondere stellt der Marktkommentar weder eine Anlageberatung noch eine Aufforderung zum Erwerb oder zur Veräußerung von Finanzinstrumenten dar. Er dient ausschließlich zu Informationszwecken.