Marktkommentar Q3-2025

Rückblick:

Die Nachrichtenlage wird weiterhin vielfach von den Aussagen Donald Trumps dominiert, sein Einfluss auf die Kapitalmärkte hat jedoch weiter abgenommen. Mit einer Reihe von Ländern und Regionen konnten mittlerweile Zollabsprachen getroffen werden, darunter auch mit der EU. Diese dienen erkennbar stärker den Interessen der USA, sorgen jedoch zugleich in vielen Bereichen für Klarheit und damit aus Börsensicht für mehr Stabilität. Dennoch sind nicht alle Handelsfragen abschließend geregelt, sodass weitere für Europa relevante Zollankündigungen Trumps nicht ausgeschlossen werden können – wie zuletzt etwa im Zusammenhang mit dem Import von (mittel-)schweren Lastwagen.

Politisch scheint der Nahe Osten dem Frieden etwas näher gekommen zu sein, was man leider von der Ukraine nicht sagen kann. Hier stehen fast alle Zeichen auf einer langwierigen Fortführung des Krieges. Gleichzeitig sehen wir Europa wirtschaftspolitisch durch die anhaltende Regierungskrise in Frankreich und dem zähen Ringen um jede Entscheidung in Deutschland belastet. Die Kombination aus einer unzureichenden Zollvereinbarung, fehlenden wirtschaftlichen Impulsen der „großen“ Koalition und dem Ukraine-Konflikt in Verbindung mit den russischen Provokationen an der NATO-Grenze bremsen einen europäischen und vor allem deutschen Wirtschaftsaufschwung weiter aus. Entsprechend zeigten sich die europäischen Aktienmärkte in den vergangenen Monaten in der Breite träge und entwickelten sich eher seitwärts.

Die Wege der Zentralbanken in Euroland und USA haben sich umgekehrt: die US-FED hat erstmals seit langem die Zinsen gesenkt und weitere Senkungen in Aussicht gestellt. Dieses hat die US-Börsen im dritten Quartal beflügelt. Die EZB hält an Ihrer Zinspause fest. Dies ist angesichts des erreichten Zinsniveaus und der nur ein wenig erhöhten Inflation zwar nachvollziehbar. Damit fehlt aber neben den positiven wirtschaftlichen und politischen Impulsen auch ein solcher von der Zinsseite.

Insgesamt setzte sich das positive Anlageumfeld im dritten Quartal fort, vor allem getragen durch die US-Aktienmärkte. Der US-Dollar zeigt sich relativ stabil, zuletzt sogar leicht positiv, so dass die positive Aktienentwicklung auch für Euro-Investoren spürbar war. Die von uns verwalteten Portfolios haben sich auch im dritten Quartal positiv entwickelt, aufgrund des Fokus auf europäische Substanztitel mit etwas weniger Dynamik.

Ausblick:

Trump wird weiterhin die Nachrichten dominieren. Im Zollstreit mit wichtigen Ländern wie China und Indien ist noch keine Einigung erzielt. Die einseitig verkündeten Zölle auf einzelne Branchen oder Produkte werden immer wieder für Aufregung sorgen, doch vermutlich nicht mehr große Spuren in den Aktienindizes hinterlassen. Mit dem Krieg in der Ukraine und der französischen Regierungskrise bleiben uns zwei belastende Themen zunächst sicher erhalten.

Wie im ersten Abschnitt beschrieben, gibt es derzeit wenig Unterstützung für eine dynamische Erholung der europäischen oder deutschen Konjunktur. Wir geben die Hoffnung noch nicht auf, doch die Skepsis wächst. Die globalen Aktienmärkte, vor allem in den USA, aber auch in Europa und Deutschland, sind eher großzügig bewertet. In den USA spricht man zuletzt häufiger von einer „KI-Blase“: Aktien von Unternehmen mit Bezug zu dem KI-Thema haben die positive Marktentwicklung in großem Maße getragen. Die immensen Investitionen, die getroffen werden, lassen zwei Fragen immer wieder aufkeimen: Welche Unternehmen können in der Zukunft wieviel Geld damit nachhaltig verdienen? Dies sind irgendwann die entscheidenden Fragen.

Entsprechend konzentrieren wir uns noch mehr auf gezielte Investments in einzelnen Unternehmen und Branchen, die wir als attraktiv einschätzen. Europäische Werte werden zwar von uns bevorzugt, attraktive US-Dollar-Investments haben wir aber ebenfalls im Blick. 

Ihr Veermaster Asset Management Team

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