Übergeordnetes Umfeld:
- Im Dezember verstärkte sich die Nervosität an den Kapitalmärkten. Nach der erwarteten Zinserhöhung der US-Notenbank FED kam auch der bis dahin relativ stabile US-Aktienmarkt stärker ins Rutschen, der S&P 500 verlor über 9% im letzten Monat des Jahres. Als „Leitbörse“ gab sie damit die Richtung weltweit vor: der Dax büßte über 6% ein, der Eurostoxx50 über 5% und der japanische Nikkei gar über 10%.
- Die Anleger zeigten damit in einem ohnehin belasteten Umfeld eine Reaktion auf die immer klarer werdende Abschwächung des weltweiten Wachstums – das Wort „Rezession“ machte verstärkt die Runde. Der Handelskonflikt USA/China ist in der realen Wirtschaft angekommen. Die USA mögen auf dem Papier der stärkere Gegner sein und in der Theorie als Gewinner dieser Auseinandersetzung bereits feststehen. Aber China ist kein Gegner, der beim ersten Schlag zu Boden geht, so dass auch die USA den einen oder anderen schmerzhaften Treffer hinnehmen müssen. Dazu leistet man sich aus rein politischen Gründen und ohne Rücksicht auf Verluste seit Weihnachten noch einen „Regierungs-Shutdown“, ein Vorgang, welchen man eher von einer Bananenrepublik erwartet und nicht von der Weltmacht USA. Die Schäden für die Wirtschaft werden mit jedem Tag, den diese teilweise oder komplett hausgemachten Probleme anhalten, größer.
- Aber auch auf unserer Seite des Atlantiks stößt man nach wie vor auf nennenswerte Unvernunft und politische Spielchen. Der Brexit geht in die Verlängerung, wobei die Anleger mittlerweile eher genervt denn verunsichert zu sein scheinen. Dass der italienische Etatstreit mit der EU mit einem beidseitig gesichtswahrenden Kompromiss ausgegangen ist, verpuffte an den Aktienmärkten. Das Motto zum Jahresende lautete eher „bad news are bad news, good news are no news“ – und verstärkte damit den Trend zu fundamentalen Unterbewertungen.
- Insgesamt zeigte das Finanzjahr meist negative Ergebnisse: Unter den Aktienmärkten verloren der S&P gut 6%, Dax und EuroStoxx50 verloren gut 18% bzw. 14%. Der chinesische CSI300 büßte 25% ein, Japan (Nikkei225) rund 12% und der Hong Konger Hang Seng Index 13%.
- Unter den Währungen zeigte sich der USD gegenüber dem Euro stabil und konnte über 4% gewinnen. Gold und Silber konnten im Dezember endlich deutlicher von den Unsicherheiten profitieren, trotzdem schlossen Gold leicht, Silber deutlich im Minus ab. Besonders kräftig ging es im Jahresverlauf für den Ölpreis nach oben, um dann umso kräftiger zu verlieren. Ein Jahresverlust von fast 25% blieb unter dem Strich übrig.
- Schwierige Zeiten für Anleger, aber gerade diese Zeiten trennen die Spreu vom Weizen. Auch wenn das Verhalten von Donald Trump häufig unkalkulierbar ist, erhöht jede schlechte Nachricht aus der Wirtschaft die Wahrscheinlichkeit, dass eine Einigung mit China näher rückt. Er könnte, auch weil innenpolitische Triumphe derzeit ausbleiben, einen raschen „Deal“ gut gebrauchen. Dies wird die Schwächephase der Wirtschaft nicht von heute auf morgen beenden, aber einen unnötigen Bremsklotz entfernen. Und sollte die Einigung mehr als nur Symbolpolitik sein, sondern eine weitreichende Öffnung von Chinas Wirtschaft für den Rest der Welt mit sich bringen, könnte der ökonomische Effekt den bisher angerichteten Schaden überkompensieren.
- Europäische und insbesondere deutsche Aktien sind nunmehr attraktiv bewertet. Einzelne zyklische Werte verzeichnen Kursrückgänge, als wäre eine Rezession bereits Realität. Als Beispiele seien die beiden Dax-Werte Daimler und Covestro genannt, die etwa 40% bzw. 50% im Jahresverlauf 2018 eingebüßt haben. Auch der US-Aktienmarkt hat „heiße Luft“ abgelassen und ist vereinzelt sogar attraktiv bewertet. Aus dieser Position heraus darf man fundamental begründet positiv sein, dass – ungeachtet der vermutlich weiterhin starken Ausschläge – bessere Börsenzeiten ins Haus stehen.
Der Veermaster Flexible Navigation Fund UI:
- Der Fonds wies im Dezember einen Rückgang von ca. 4,9% auf.
- Wir haben die Dax-Position über einen ETF weiter ausgebaut und Aktien von Innogy, die einen Kursgewinn und ein begrenztes Potential auswiesen, veräußert.
- Unsere Edelmetall-Positionen (Gold, Silber und Platin) haben wir weiterhin unverändert gelassen.
- Die Kern-Währung des Fonds ist der Euro. Aber neben diesem und fast naturgemäß dem USD sind wir auch direkt oder indirekt in den Fremdwährungen GBP, CHF, NOK, SEK, TRY, MXN und BRL investiert.