Marktkommentar Q1-2024

Rückblick:

Der Kapitalmarkt zeigte sich zum Jahresbeginn überraschend robust. Getragen wurde diese positive Stimmung von einigen großen Unternehmen und besonderen Themen. Hier ist insbesondere der Bereich Technologie in Verbindung zum Thema „Künstliche Intelligenz“ hervorzuheben. Gleichzeitig sind Werte anderer Branchen teilweise kräftig gefallen, so dass es große Unterschiede zwischen einzelnen Werten, Branchen und Indizes gab. Die Anleihezinsen, deren kräftiger Rückgang die Aktienmärkte Ende 2023 getragen haben, sind wieder etwas angestiegen. Insgesamt waren der Preisdruck bzw. die Inflationsraten zwar rückläufig, aber starke Wirtschaftsdaten und ein anhaltend robuster Arbeitsmarkt in den USA dämpften zunehmend die Markterwartung, dass die amerikanische Zentralbank FED die Zinsen in diesem Jahr relativ schnell und stark senken wird. Während Ende 2023 noch sechs Zinssenkungen für 2024 antizipiert wurden, sanken die Schätzungen im ersten Quartal auf nur noch drei bis null.

Während die ökonomischen Daten aus den USA in Summe weiterhin positiv waren, sahen wir in großen Teilen Europas und insbesondere Deutschlands nur eine langsame Verbesserung. Die Stimmungsindikatoren und Nachrichten aus den meisten Unternehmen lässt eine breitere wirtschaftliche Erholung für das zweite Halbjahr erwarten. Die europäische Zentralbank wird vor diesem Hintergrund vermutlich die Zinsen früher senken als die FED und nicht – wie allgemein angenommen – den ersten Schritt den Amerikanern überlassen.

Mit Anleiheinvestments war aufgrund des sich verändernden Zinsumfeldes und der damit einhergehenden negativen Kursentwicklungen kurzfristig nur wenig Rendite zu erzielen. Im Aktienbereich waren die Entwicklungen innerhalb von Märkten und Branchen wie erwähnt extrem unterschiedlich. Legte beispielsweise der DAX im ersten Quartal etwa 10% zu, beendete der kleine Bruder MDAX den Zeitraum im negativen Bereich. Einzelne Branchen wie Chemie, Telekommunikation und Versorger sind vielfach deutlich negativ gestartet. Im März hat der Aufschwung schließlich an Breite gewonnen. 

Ausblick:

Wie vermutet waren die Zinssenkungserwartungen aus dem vergangenen Jahr übertrieben positiv. Überraschend ist, dass die Aktienmärkte hierauf relativ gelassen bis gar nicht reagiert haben. Wir sehen hier Enttäuschungspotential, insbesondere für die stark gelaufenen bzw. hoch bewerteten US-Technologietitel.

Für die USA kann aktuell eine Rezession ausgeschlossen werden. Die im November stattfindenden US-Wahlen dürften zunehmend die Schlagzeilen beherrschen. Für Europa sehen wir langsam Licht am Ende des Tunnels. Es wird aber kaum einen dynamischen Aufschwung geben. Unterstützung von der Zinsseite erwarten wir insbesondere für Europa. In China scheint die Lage zumindest den Tiefpunkt erreicht zu haben. Hier darf man langsam optimistisch werden, dass zumindest die bremsende Wirkung einer schwächelnden chinesischen Wirtschaft vorbei ist.

Für Anleiheinvestments sind wir positiv eingestellt. Auch wenn die Zinsen dieses Jahr gar nicht oder weniger stark sinken sollten, so kann zumindest mit einem Ende negativer Kurseffekte gerechnet werden. Das erreichte Zinsniveau und die Chance auf geringfügige Kursgewinne sollten Unterstützung bieten. Auch auf der Aktienseite halten wir an unserer Struktur fest; der März und der Beginn des zweiten Quartals stimmen uns optimistisch. Des Weiteren sind unsere Aktientitel überwiegend dem sogenannten Value-Bereich zuzuordnen und wie so vieles am Kapitalmarkt unterliegt auch dieses Anlagesegment Zyklen – sprich starken und schwachen Entwicklungsphasen. Das Geld am Kapitalmarkt scheint langsam in die Branchen und Unternehmen zu rotieren, in denen wir Schwer-punkte gesetzt haben.

Bei Edelmetall- und Rohstoffinvestments präferieren wir unverändert aufgrund der globalen Investitionsanstrengungen (z.B. Umbau Energiesektor, E-Mobilität) und eines möglichen China-Comebacks eher Industriemetalle bzw. Unternehmen aus diesem Sektor. Für den US-Dollar erwarten wir auf dem erreichten Niveau keine nennenswerten Veränderungen zum Euro. Das britische Pfund sollte sich seitwärts bis leicht aufwärts zum Euro entwickeln.

Ihr Veermaster Asset Management Team

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