Marktkommentar Q2-2024

Rückblick:

Auch im zweiten Quartal zeigte sich ein positives Kapitalmarktumfeld. Getragen wurde dieses weiterhin vor allem von ausgewählten Unternehmen und besonderen Themen – in den USA waren es beispielsweise die großen Technologiewerte wie Apple und Nvidia, die den Großteil des Zuwachses des Aktienindex S&P500 ausmachten. Weiterhin blieben viele Werte und Branchen hinter diesen positiven Entwicklungen zurück, so dass es große Unterschiede zwischen einzelnen Werten, Branchen und Indizes gab. In Europa belastete zudem der Ausgang der Europawahl, in dessen Folge Neuwahlen in Frankreich angesetzt wurden. Die Aussicht auf einen Sieg der Rechtsnationalisten führten zu steigenden Zinsen und kräftig fallenden Aktienkursen in Frankreich. In Verbindung mit einem drohenden Handelsstreit mit China wegen der Einführung von Einfuhrzöllen auf E-Autos aus China gingen die europäischen Börsen im Juni auf Tauchstation, während die US-Börsen weiter zulegen konnten. 

Die Anleihezinsen haben sich im vergangenen Quartal unter normalen Schwankungen seitwärts/leicht abwärts bewegt. In Europa hat die Normalisierung der inversen Zinsstruktur begonnen, die kurzfristigen Zinsen sind etwas deutlicher zurückgegangen als die langfristigen. Da die Inflation in Europa weiter rückläufig war, hat die EZB erstmalig die Zinsen um 0,25% gesenkt. In den USA zeigte die Inflationsrate ebenfalls nach unten, weiterhin gute Wirtschaftsdaten und ein stabiler Arbeitsmarkt lassen die FED aber noch zögern, die Zinsen zu senken. Aktuell ist vielleicht mit einer, optimistisch zwei Zinssenkungen zu rechnen. Angesichts des hohen Bewertungsniveaus in den USA wäre dies eigentlich zu wenig.

Die ökonomischen Daten aus den USA zeigten zuletzt erste Zeichen der Schwäche, insbesondere das so wichtige Konsumentenvertrauen ist vor dem Hintergrund der nur langsam zurückgehenden Inflation deutlich gesunken. In Europa und insbesondere Deutschland sind die wirtschaftlichen Zahlen widersprüchlich, weisen aber nach wie vor auf eine langsame Verbesserung hin.

Mit Anleiheinvestments war noch immer wenig zu verdienen. Edelmetallpositionen konnten hingegen nochmals etwas zulegen. 

Ausblick:

Auch wenn die deutlich langsamer als erwartet sinkenden Zinsen in den USA weiterhin im Markt wenig Aufmerksamkeit finden, sehen wir hierin eine Gefahr für hoch bewerte Aktien.

Für die USA gehen wir aktuell von einer Abkühlung, aber keiner Rezession aus. Die im November stattfindenden US-Wahlen rücken immer mehr ins Rampenlicht. Für Europa sind wir verhalten optimistisch, der Aufschwung dürfte aber deutlich genug sein, um die stark gelittenen zyklischen Branchen wie Chemie einer merklichen Erholung zu bescheren. Die politische Situation in Frankreich tut Europa nicht gut, aber wir schätzen diese mit wenig nachhaltigen Einfluss auf den Kapitalmarkt ein. Unterstützung von der Zinsseite erwarten wir weiterhin für Europa und weniger für die US-Wirtschaft. In China, vormals Lokomotive der Weltwirtschaft, kommt recht langsam in Schwung. Wir sind verhalten optimistisch und hoffe, dass ein Handelskrieg im Sinne aller abgewendet wird.

Für Anleiheinvestments bleiben wir positiv eingestellt. Auch auf der Aktienseite halten wir an unserer Struktur fest; der Beginn des dritten Quartals zeigt in die richtige Richtung. Nachdem insbesondere die Europawahlen die langsam Richtung Europa fließenden internationalen Kapitalmarktströme schlagartig umgedreht haben, dürfte nach den Wahlen und der Gründung einer neuen Regierung in Frankreich die Unsicherheit dem Pragmatismus weichen.

Bei Rohstoffinvestments präferieren wir aufgrund der globalen Investitionsanstrengungen und eines möglichen China-Comebacks eher Industriemetalle bzw. Unternehmen aus diesem Sektor. Für Edelmetalle wie Gold und Silber sehen wir auf dem erreichten Niveau nur noch wenig Potential. Bei den Währungen sehen wir sowohl den US-Dollar wie auch das britische Pfund neutral, d.h. erwarten keine nennenswerten Entwicklungen in die eine oder andere Richtung.


Ihr Veermaster Asset Management Team

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